Bei komplexeren oder lange dauernden Schreibprojekten bleibt im Laufe der Zeit oft die Motivation auf der Strecke. Das ist meist unvermeidbar. Denn der Schreibprozess ist gewöhnlich kein ruhig fließender Fluss. Er lässt sich vielmehr mit einer Achterbahnfahrt vergleichen: Nach jedem Hoch kommt auch wieder ein Tief.
Um das erste Hoch erreichen zu können, benötigen Sie die Anfangsmotivation. Fehlt diese, stellt sich schnell die „Angst vor dem weißen Blatt“ ein. Ihre Gedanken kreisen dann nur um die Frage: Wo fange ich am besten an?
Kleiner Spoiler: Wenn Sie mit den Aufgaben beginnen, die das beste Aufwand-Nutzen-Verhältnis haben, bringt Ihnen das den ersten Motivationsschub. Doch wie finden Sie heraus, welche Aufgaben das sind?
Kategorisieren Sie Ihre Aufgaben
Um das Aufwand-Nutzen-Verhältnis Ihrer Schreibaufgaben bestimmen zu können, müssen Sie sich zunächst überlegen, welche Aufgaben es überhaupt in Ihrem Schreibprojekt geben wird. Diese Aufgaben können Sie dann auf unterschiedliche Weise bewerten.
Ordnen Sie die Aufgaben zum Beispiel in Bezug auf Wichtigkeit und Dringlichkeit, hilft Ihnen das bei der Priorisierung. Kategorisieren Sie die Aufgaben in Bezug auf Aufwand und Nutzen, erfahren mehr über den Gewinn, den die Erledigung der entsprechenden Aufgaben Ihnen bringt.
Beide Einteilungen sind wichtige Parameter bei der Planung Ihres Schreibprojekts. Mit der Aufwand-Nutzen-Rechnung können Sie darüber hinaus Ihre Motivation steuern.
Welchen Gewinn bringt das?
Der Schreibprozess besteht aus vielen verschiedenen Aufgaben. Einige davon können Sie schnell und ohne Aufwand erledigen, andere kosten Sie mehr Zeit. Setzen Sie den Aufwand ins Verhältnis zum Nutzen, sehen Sie den Gewinn, den die entsprechende Aufgabe Ihnen bringt. Das hat interessanterweise auch Einfluss auf Ihre Motivation beim Schreiben:
Aufgaben, die einen hohen Aufwand erfordern, aber auch großen Nutzen haben (Hauptaufgaben), bringen Ihnen zwar viel Gewinn. Sie benötigen für diese Aufgaben aber auch viel Motivation.
Aufgaben, die einen geringen Aufwand erfordern und nur geringen Nutzen haben (Fleißaufgaben), bringen Ihnen wenig Gewinn. Sie benötigen dafür aber auch nicht viel Motivation.
Aufgaben, die einen hohen Aufwand erfordern und nur geringen Nutzen haben, bringen Ihnen weder Gewinn noch Motivation. Sie sind Zeitverschwendung.
Aufgaben, die einen geringen Aufwand erfordern, aber einen hohen Nutzen haben, bringen Ihnen nicht nur viel Gewinn, sondern auch einen Motivationsschub. Das sind Ihre Quick Wins.
Quick Wins beim Schreiben identifizieren
Zu den Hauptaufgaben gehört zweifelsohne die Textproduktion. Doch hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Die Überarbeitung eines Textentwurfs dauert in der Regel recht lange. Der Entwurf hingegen ist meist schnell geschrieben. Die inhaltliche Ausarbeitung zählt deshalb als Quick Win.
Aufgaben, die zur Vor- oder Nachbereitung des Textes notwendig sind, gelten als Fleißaufgaben. Dazu zählen vor allem die Datenerhebung und -auswertung sowie die Gestaltung von Tabellen und Grafiken. Planloses Kreuz- und Querlesen, in der Hoffnung, dadurch einen interessanten Randaspekt zu entdecken, ist Zeitverschwendung.
Doch es gibt auch Aufgaben, bei denen der Gewinn nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. So zählt zum Beispiel die Ausarbeitung einer detaillierten Gliederung als Quick Win. Denn die Zeit, die Sie für die Strukturierung Ihres Textes aufwenden, sparen Sie in der Schreibphase.
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