Der von Simon Sinek beschriebene „Golden Circle“ gilt in vielen Unternehmen als Kommunikationsgrundlage. Basis ist immer die Beantwortung der drei Fragen:

  1. Was machen wir?
  2. Wie machen wir es?
  3. Warum machen wir das?

Diese drei Fragen sind auch im Schreibprozess essentiell.

Beginnen Sie beim Wichtigsten

Beim goldenen Kreis geht es weniger darum, WAS Sie sagen. Von Interesse ist vielmehr, in welcher Reihenfolge Sie das tun. Während die meisten einfach von oben beginnen (Was? Wie? Warum?), fangen andere von unten an:

  1. Warum machen wir das?
  2. Wie machen wir es?
  3. Was machen wir?

Diese Reihenfolge hat einen entscheidenden Vorteil. Denn damit verschieben Sie den Fokus ihrer Darstellung vom Gegenstand („Was“) hin zur Analyse („Warum“) und stellen damit das Informationsbedürfnis ihrer Leserin in den Mittelpunkt.

Im Unternehmenskontext wird der Schwerpunkt auf dem „Warum“ oft auch mit dem Alleinstellungsmerkmal in Verbindung gebracht: „People don’t buy what you do. They buy why you do it.“

Stellen Sie den Mehrwert heraus

Diese Erkenntnis ist auch beim Schreiben wichtig – und zwar in doppelter Hinsicht:

Wenn Sie wissen, warum Sie etwas schreiben, sorgt das für die notwendige Motivation.
Wenn Sie Ihrer Leserin sagen, warum Sie genau dieses Argument nutzen, werden Sie verstanden.

So motivieren Sie sich beim Schreiben

Überlegen Sie sich, welche Erwartungen Sie an den Text knüpfen. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob es Ihnen um den Wissen- oder den Scheinerwerb geht. An diesen Parametern bemessen Sie nicht nur den Aufwand, den Sie für ein zufriedenstellendes Ergebnis betreiben müssen. Sie definieren damit auch das Ziel.

So kann die Aussicht darauf, in drei Monaten das Studium abschließen zu könnten, Ihnen den täglichen Motivationsschub liefern und damit den Arbeitsaufwand erträglicher machen. Jeder Tag, den Sie sich konzentriert an Ihre Arbeit setzen, bringt Sie Ihrem Ziel näher.

Erklärungen helfen beim Textverständnis

Eine wissenschaftliche Arbeit ist mehr als die Aneinanderreihung von Daten. Sie ist in erster Linie Ihre Positionierung zu bestimmten Daten und den sich daraus ergebenden Ableitungen oder Erkenntnissen. Doch wie finden Sie Ihre Positionierung? Ganz einfach: Durch immer tiefergehende Warum-Fragen:

  • Warum thematisiere ich genau diesen Aspekt?
  • Warum stelle ich dieses Argument genau an diese Stelle?
  • Warum führe ich ausgerechnet diese Literaturquelle an?

Auf diese Weise finden Sie zum einen zu mehr Klarheit im Argumentaufbau. Darüber hinaus helfen Sie Ihrer Leserin, die gegebenen Informationen besser zu verarbeiten.