Jede, die viel schreibt, weiß, dass ein Text am Ende ganz anders aussehen kann, als er am Anfang geplant war. Das ist nicht ungewöhnlich, denn im Schreibprozess arbeiten Sie nicht geradlinig am Text, sondern „entwickeln“ ihn – aus Ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen, aber auch aus dem, was Sie sich während der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema aneignen. Dabei kann es dann vorkommen, dass Sie beim Schreiben die Perspektive wechseln oder dem Text einen anderen Fokus geben. Das ist kein Rückschritt.
Wo Ihre Argumentation Sie hinführt, merken Sie oft erst beim Schreiben. Manches müssen Sie einfach ausprobieren – nur, um es danach vielleicht wieder zu verwerfen. Diese schrittweise Annäherung an die beste Form der Darstellung ist ein wichtiger Teil des Schreibprozesses und kann nicht einfach übersprungen werden. Sie sollten dieses Mäandern deshalb keineswegs als Rückschritt oder gar Fehler ansehen.
Was kann Ihnen Sicherheit beim Schreiben geben?
Betrachten Sie das Ausprobieren und mögliche Verwerfen nicht als Problem. Überlegen Sie sich eher, wie Sie pragmatisch mit schwierigen Situationen umgehen können. Folgendes kann dabei helfen:
1. Nicht jeder Fehler ist ein Fehler
Beim wissenschaftlichen Arbeiten gibt es gewöhnlich kein klares „Richtig“ oder „Falsch“, sondern nur ein breites Spektrum zwischen diesen beiden Polen. Sie brauchen deshalb auch nicht nach dem einzig richtigen Weg zu suchen. Es kommt vielmehr darauf an, dass Sie Ihre Ergebnisse erklären.
Dabei dürfen Sie gerne auch neue Wege gehen. Denn: Was wir momentan noch als ungewöhnlich ansehen, kann – wenn die Idee interessant ist und auf Nachahmer trifft – schnell zur Norm werden.
2. Problem erkannt, Problem gebannt
Wenn Sie mit Ihrer Argumentation einmal an Grenzen stoßen, sollten Sie Ihr Vorgehen analysieren. Nur so können Sie erkennen, wo genau das Problem liegt. Mit dem Ishikawa-Diagramm überprüfen Sie jeden einzelnen Bereich und können dadurch strukturiert nach möglichen Störquellen suchen.
3. Werden Sie immer besser
Um aus problematischen Situationen die richtigen Lehren für die Zukunft ziehen zu können, sollten Sie einen kritischen Blick auf den Schreibprozess werfen. Nutzen Sie den PDCA-Zyklus, um Ihren Text (und auch sich selbst) kontinuierlich zu verbessern.
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