Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es nicht allein um Wissenserwerb und Erkenntnisgewinn. Sie lernen dabei auch, sich auf unerwartete Situationen einzustellen und Probleme zu lösen. So trainieren Sie ganz nebenbei auch Ihr Durchhaltevermögen.

Im Laufe Ihrer Arbeit werden Sie immer mal wieder Ihre Vorgehensweise oder Ihre Gedanken in Frage stellen müssen. Das ist vollkommen normal und kein Grund, gleich die Flinte ins Korn zu werfen.

Es gibt nicht nur den einen Weg

In einer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigen Sie sich gewöhnlich mit einem komplexen Thema. Dabei müssen Sie eine Vielzahl von Entscheidungen treffen. So bleibt es zum Beispiel Ihnen überlassen, welche Literatur Sie konkret auswählen und wie Sie sich dazu positionieren.

Am Anfang ist es schwer, sich für einen Weg zu entscheiden. Immerhin wissen Sie ja noch nicht genau, wo Sie dieser Weg hinführt und welche Stolpersteine unterwegs auf Sie warten. Die Probleme sehen Sie meist erst, wenn sie direkt vor Ihnen liegen.

Stoßen Sie auf ein Hindernis, könnten Sie sich einfach umdrehen und einen anderen Weg probieren. Doch das ist keine gute Idee. Denn auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, heißt das nicht, dass andere Wege besser oder einfacher wären.

Zwischen richtig und falsch

Versuchen Sie, den einmal eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen – auch wenn Sie auf Probleme treffen. Dabei kann es hilfreich sein, sich die vermeintlichen Störfaktoren näher anzusehen. Denn manches erscheint auf den ersten Blick viel größer als es eigentlich ist.

Untersuchen Sie zunächst, ob überhaupt ein Problem vor Ihnen liegt. Beim wissenschaftlichen Schreiben gibt es oft kein klares „richtig“ oder „falsch“. Es gibt nur ein breites Spektrum dazwischen.

Finden Sie mit dieser Herangehensweise keine gute Lösung, sollten Sie sich fragen, wie Sie in die Sackgasse geraten sind.

Was genau ist schiefgelaufen?

Wenn Sie im Laufe Ihrer Arbeit auf Probleme stoßen, ist das kein Grund zur Panik. Es sollte vielmehr der Anlass sein, sich auf die Fehlersuche zu begeben.

Mit dem Ishikawa-Diagramm können Sie strukturiert nach möglichen Störquellen suchen. Gehen Sie alle sechs Bereiche gewissenhaft durch – und seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst. Überlegen Sie sich dann für alle relevanten Punkte, wie Sie die Fehlerquellen beseitigen können.

Es ist keine Schande hinzufallen

…, aber es ist eine Schande, einfach liegenzubleiben. Meine Empfehlung lautet deshalb: Lassen Sie sich nicht entmutigen. Bleiben Sie so lange es geht auf Ihrem Weg. Und machen Sie unbedingt weiter, auch wenn Sie auf Probleme stoßen.