Jedes Schreibprojekt braucht Ziele. Um diese dann als Meilensteine und Motivator nutzen zu können, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • S (spezifisch): Ziel ist verständlich und konkret formuliert
  • M (messbar): Ziel ist messbar (in Bezug auf Kosten, Dauer, Leistung)
  • A (attraktiv): Ziel ist für das Projekt bedeutsam
  • R (realistisch): Ziel ist erreichbar und grundsätzlich durchführbar
  • T (terminiert): Ziel hat eine konkrete Terminvorgabe

Auch wenn diese Anforderungen eindeutig sind, ist die Umsetzung gar nicht so einfach. Bei der Entwicklung von Schreibzielen rate ich Ihnen deshalb:

1. Werden Sie konkret (S)

Formulieren Sie Ihr Ziel nicht als Wunsch: „Ich will am 1. Mai mit der Arbeit fertig sein“, beschreiben Sie vielmehr den erwünschten Zustand: „Am 1. Mai ist meine Dissertation abgegeben“.

Setzen Sie sich Annäherungsziele („ich arbeite zielstrebig am Text“), keine Vermeidungsziele („ich prokrastiniere nicht mehr“). Achten Sie dabei auf eine positive Formulierung (ohne Negation) und eine positive Affektivität (optimistische Grundhaltung).

2. Ziele brauchen Zahlen (M/T)

Das wichtigste Kriterium bei der Zielsetzung ist die Messbarkeit. Diese bezieht sich auf die zu erbringende Leistung, die damit verbundenen Kosten (oder den Aufwand) und die Dauer.

Bei Schreibprojekten ist die Leistung meist im ersten Punkt, der Spezifizierung, definiert.

Die Dauer wird vom Zeitpunkt bestimmt, zu dem Ihr Projekt fertig sein soll (Abgabedatum). Dieses Kriterium ist absolut notwendig und findet sich deshalb auch nochmal im letzten Punkt, der Terminvorgabe.

Unter Kosten ist weniger der finanzielle Aufwand zu verstehen, als die investierte Zeit und Kraft. So können Sie etwa festlegen, dass Sie nicht mehr als acht Stunden täglich arbeiten wollen.

3. Machen Sie den Realitäts-Check (A/R)

Überlegen Sie sich, ob das Ziel für Sie von Bedeutung ist. Ein unattraktives Ziel wird Sie nicht motivieren. Aufgaben, die Sie alltäglich und ohne großen Widerstand erledigen, sind deshalb keine geeigneten Zielvorhaben.

Abschließend sollten Sie überprüfen, ob Ihr Ziel überhaupt ausführbar ist beziehungsweise die Erreichung in Ihrer Hand liegt. „Die Arbeit wird mit 1,0 bewertet“ ist zum Beispiel ein Ziel, das eher von Ihrer Gutachterin als von Ihnen erfüllt werden kann.