Für Menschen, die (beruflich oder privat) viel schreiben, gehört das Thema Prokrastination zum Alltag. Und sicherlich kennen auch Sie Situationen, in denen Sie lieber etwas anderes machen würden, als über Ihrem Text zu sitzen.

So ist es nicht verwunderlich, dass die eine oder andere mit dem Hinweis „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ negative Assoziationen verbindet. Er erinnert an die strenge Lehrerin oder unsere Eltern, die natürlich nur unser Bestes wollen, uns mit ihren hohen Erwartungen aber unter Druck gesetzt haben.

Können, nicht müssen!

Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass es sich um ein wohlmeinendes Angebot handelt, frei nach dem Motto: Wenn Sie jetzt gerade Zeit und Kraft für eine bestimmte Aufgabe haben, erledigen Sie sie – auch dann, wenn Ihnen dafür die Motivation fehlt.

Das ist ein wirklich guter Hinweis. Es hat nämlich wenig Sinn, Aufgaben, die Sie irgendwann machen müssen, immer wieder vor sich herzuschieben.

Was ist Prokrastination?

Wenn Sie bestimmte Aufgaben trotz vorhandener Gelegenheiten und Kompetenz nicht oder erst viel zu spät erledigen und während dieser Zeit alternative Tätigkeiten (Putzen, Spielen, Lesen) ausführen, prokrastinieren Sie. Passiert Ihnen das nur selten und sind Sie in der Lage, nach einer kurzen Pause weiterzuarbeiten, ist das nicht problematisch.

Falls dieses Verhalten Sie belastet oder zu einem Dauerzustand wird, sollten Sie Abhilfe schaffen.

Warum ist Prokrastination problematisch?

Die Alternativtätigkeit bringt Ihnen keine Freude und kann damit auch nicht zur Erholung beitragen, weil die eigentliche Aufgabe viel zu präsent ist und Sie die ganze Zeit nur denken: „eigentlich müsste ich doch …“

Neben diesem unguten Gefühl macht Prokrastination auf Dauer auch unglücklich. Denn zum einen verkauft Sie sich unter Wert: Ihre Leistungen wären ohne diese Arbeitsstörung viel besser. Sie verpassen damit die Chance, Ihr wahres Können unter Beweis zu stellen und bleiben immer hinter Ihren Möglichkeiten zurück.

Zum anderen vergeuden Sie mit dem Aufschieben unglaublich viel Zeit. Dadurch können Sie nur Ihre „Müssen-To-Do-Liste“ abarbeiten. Die für unser Wohlbefinden so wichtige „Wollen-To-Do-Liste“ bleibt dabei auf der Strecke.

Wie können Sie Prokrastination vermeiden?

Das Wissen um die negativen Auswirkungen und verschiedene Motivationstechniken können Ihnen helfen, Ihr Verhalten zu ändern und die Prokrastination zu überwinden.

Fragen Sie sich am besten gleich heute, welche Aufgaben Sie angehen könnten – und starten Sie mit Lust und Freude Ihr nächstes Schreibprojekt!